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SEIN BESTES STÜCK

Lauf' ich die Hauptstraße entlang,

trink' ich ein Bier im Restorang,

dann kann im Sitzen oder Geh'n

ich häufig diese Szene seh'n:

Ein Paar, noch gar nicht mal so alt;

wie's scheint, ist sie in ihn verknallt.

Er auch in sie? Das frag' ich mich!

Denn augenblicklich meldet sich

sein bestes Stück, gibt ihm Signal:

"Mich gibt's noch, Freundchen, höre mal!

Hol mich heraus! Zieh mich herfür!

Und dann beschäftig' dich mit mir!"

Drauf holt er's aus der Hose fix

(er denkt sich dabei weiter nix). - -

Halt! Nein! Was schrieb ich da soeben!

Nicht es hat ihm Signal gegeben –

er hat's von sich aus stimuliert,

man kann auch sagen: aktiviert.

Dem guten Stück in seiner Hand,

dem widmet er sich sehr charmant,

mit Leib und Seele, voll und ganz.

In seinen Augen leuchtet Glanz.

Die Frau, die neben ihm herrennt,

ist für ihn nicht mehr existent.

Er tut, als gäbe es sie nicht.

Freudig erregt strahlt sein Gesicht.

Nach einer kleinen Ewigkeit

ist es dann schließlich doch soweit:

er kommt – man glaubt es nicht – zu Ende,

reibt selig lächelnd sich die Hände

und stöhnt verzückt: "Aaaaah, das war gut!

Du ahnst ja nicht, wie wohl das tut!"

Wie reagiert die Frau darauf?

Nimmt sie Reißaus in schnellem Lauf?

Den Grobian, lässt sie ihn steh'n?

Ach was! Als wäre nichts gescheh'n,

hakt sie sich wieder bei ihm ein –

es ist so schön, verliebt zu sein!

Sie findet's scheinbar ganz natürlich

und überhaupt nicht ungebührlich;

ja, ich entnehme ihrem Blick:

sie hält's womöglich noch für schick!

Das kann ich einfach nicht begreifen.

Auf so 'nen Typen würd' ich pfeifen!

Für mich wär' dieser Bursche tot!

Der hätte bei mir Hausverbot!

Mich mit dem Rüpel abzugeben,

dafür wär' mir zu schad' mein Leben!

Ich leg' im Ausland und in Bremen Ich leg' in allen Lebenslagen

stets Wert auf richtiges Benehmen stets Wert auf richtiges Betragen

und sag' deshalb in diesem Sinn:

Ein Mann, der seiner Partnerin

ganz klar und deutlich demonstriert,

dass sie ihn nicht interessiert,

indem er dreist und ungeniert

per Handy laut kommuniziert,

verdient's, dass man ihn abserviert,

links liegen lässt und ignoriert!

 

* * * * * * *

 

'Ne blöde Unsitte ist sie,

die Handy-Telefonanie,

wenn sie – wie man oft hört und sieht –

im öffentlichen Raum geschieht.